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Grönland Expedition

Im Rahmen der Etappe nach Ost-Grönland (Scoresbysund) im Sommer 2004 unternahm eine Gruppe von vier Bergsteigern,
den Versuch, von Bord der DAISY aus, den Renland-Gletscher zu überschreiten (siehe Projekt: „Inlandeisüberschreitung Renland“).
 
Zeitgleich versuchte die DAISY, so weit wie möglich in den Nordwestfjord vorzudringen und anschließend die Bergsteiger wieder aufzunehmen.  
 



Aufgrund der günstigen Eisverhältnisse gelingt es der DAISY bis auf 71° 39,7 N; 27° 17,3 W vorzudringen.




Dort schließlich ist ein Weiterkommen nicht mehr möglich - wir müssen umdrehen. Wie wir später erfahren, war die DAISY damit wohl die erste Segelyacht, die eine Position so weit westlich erreichen konnte.

 
Für größere Schiffe oder Passagierschiffe sind die engeren Fjorde gänzlich unschiffbar, da zwischen den gewaltigen und sich ständig in Bewegung befindlichen Eisbergen nicht genügend sicherer Wenderaum zur Verfügung steht.
 
Die Eisberge ragen dort zwischen 30 und 50 m in die Höhe und haben einen Tiefgang von teilweise 400 bis 500 Metern.  
 
Einzige Siedlung auf unserem Weg: Das Inuit-Dorf Scoresbysund, nördlichste Siedlung Ost-Grönlands, am Eingang des gleichnamigen und längsten Fjordsystems der Welt.
 
Doch das scheinbare Idyll trügt.

Scoresbysund hat mit vielen politischen und sozialen Problemen zu kämpfen.

 
 

Die bizarr zerklüfteten Granitlandschaften der Küsten erinnern etwas an die Formationen Patagoniens. Ein Paradies für Bergsteiger – die es hier nicht gibt.

 
Eine mehrtägige Faltboottour quer durch die vielgestaltigen Formationen der Bäreninseln ist für uns einer der landschaftlichen Höhepunkte im Verlauf der Unternehmung.
 
Einziger Wermutstropfen: Die ursprünglich geplanten geologischen Untersuchungen der Uni München konnten aufgrund der unsicheren Eisverhältnisse im Kong-Oscar-Fjord nicht realisiert werden.  
 
Ein Erlebnis allerdings dürfte allen Teilnehmern in immer währender Erinnerung bleiben:

Während der ersten Nacht im Scoresbysund werden wir stille Zeugen einer außergewöhnlichen „Prozession“:

 
 
 
 
Riesige Eisberge treiben unendlich langsam und völlig lautlos, wie an einer Perlenkette aufgereiht, aus den Fjorden heraus.

Einer nach dem Anderen. Majestätisch, würdevoll. In gebührendem Abstand. Riesenhafte Gestalten. Schweigende Silhouetten.

 
 
 
 
Vom schwachen Schein der Mitternachtssonne in Szene gesetzt – Stumme Mahner auf ihrem Weg. Finster, gewaltig, lautlos.  
 
 
 
 
 
Schließlich legt sich der Wind. Völlige Stille tritt ein, nur gelegentlich durch das wiederhallende Grollen der fernen Gletscher durchbrochen - dann wieder Stille.
 
Maschine aus, keine Segel, lautlos treibend, kein Geräusch.

Kein Kräuseln auf dem Wasser – rot-gold spiegelnd, bleiern, unendlich sanft.

 
 


Für den Moment scheint die Zeit still zu stehen - unendlich lange und doch ganz kurz.



Wir wagen nicht zu sprechen, allenfalls flüsternd, vermeiden es, uns zu bewegen, um den Moment nicht zu stören,
- stehen schweigend,
wissend um die Einmaligkeit des Augenblicks.

 

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